Die Belichtungszeit oder Verschlusszeit regelt, wie lange Licht durch das Objektiv auf den Sensor im Inneren der Kamera fällt. Die Belichtungszeit hat einerseits Auswirkung auf die einfallende Lichtmenge und somit auch auf die Helligkeit des Bildes und anderseits hat die Belichtungszeit Einfluss auf die Bewegungsunschärfe.
Belichtungszeiten werden in Sekunden oder Bruchteilen davon angegeben.
Je länger der Verschluss geöffnet ist, desto mehr Licht fällt auf den Sensor im Hintergrund. Zu lange Belichtungszeiten können zu unscharfen bzw. verwackelten Bildern führen, die oft nicht einmal ein Bildstabilisator ausgleichen kann. Hier kann aber ein Stativ und gegebenenfalls ein Fernauslöser Abhilfe schaffen.
Bei kurzer Belichtungszeit kann eine Bewegung eingefroren werden.
Bei langer Belichtungszeit kann eine Bewegung verwischt dargestellt werden.
Das Anpassen der Belichtungszeit ist besonders sinnvoll bei Aufnahmen mit Bewegung, beispielsweise Sport oder fahrende Autos.
Je länger die verwendete Brennweite eines Objektivs ist, desto schwieriger wird es ein nicht verwackeltes Foto zu schießen.
Dies liegt unter anderem auch daran, dass ein Objektiv mit langer Brennweite ein Motiv sehr stark vergrößert. Somit fallen schon kleinere Bewegungen stark auf. Man bewegt sich alleine schon durch Herzschlag und Atmung.
Um die ungefähr mögliche Zeit zu finden, gib es eine stark vereinfachte Formel. Die Zeit ist 1 dividiert durch die doppelte Brennweite des Objektivs in Sekunden.
Bei einer Brennweite von 50mm sollte die Belichtungszeit folglich 1/100 Sekunde nicht überschreiten. Bei einer Brennweite von 200mm sollte hingegen die Belichtungszeit mindestens 1/400 Sekunden betragen. Manchmal wird diese Regel aber auch nur mit der einfachen Brennweite des Objektivs gerechnet.
Natürlich kann man sich auch mit einem Stativ Abhilfe schaffen.
Die richtige Belichtungsmessmethode kann für die richtige Belichtung eines Fotos sehr hilfreich sein, denn so kann man festlegen, welcher Bereich in die Belichtungsberechnung einfließen soll. Die Messmethoden können von Hersteller zu Hersteller variieren.
Bei der Matrixmessung wird nahezu das gesamte Licht berücksichtigt, das auf den Kamerasensor trifft.
Diese Methode wird besonders dann gewählt, wenn bei einem Foto alle Teile des Bildes optimal belichtet sein sollen. Vor allem mit Autofokus hat man hier eine hohe Flexibilität.
Bei der Selektivmessung werden zwar die Lichtverhältnisse des gesamten Bildes in die Messung miteinbezogen, jedoch wird der mittlere Bereich des Bildes bei der Messung stärker gewichtet. Es werden nur ca. 10% des Bildausschnittes genau gemessen.
Diese Messmethode ist unabhängig vom Autofokus und wird dann verwendet, wenn ein bestimmter Teil im Bild optimal belichtet sein soll (Porträtfotografie).
Bei der Spotmessung wird der Lichteinfall an nur einem einzigen Punkt gemessen. Bei dieser genauen Messmethode werden nur ca. 5% des Bildausschnittes genau gemessen.
Diese Methode ist gerade bei Kontrastreichen Motiven zu empfehlen.
Bei dieser Methode kann es jedoch leicht zu einer falschen Belichtung des Bildes führen.
Die Belichtungskorrektur ermöglicht eine Feinabstimmung in der Belichtung vorzunehmen ohne die gemessene Verschlusszeit zu verändern. Dies ist jedoch nur in geringen Stufen für heller und dunkler möglich.