Das Mitziehen ist eine spezielle Technik in der Fotografie, bei der der Fotograf ein Objekt in Bewegung mit der Kamera folgt und es dabei fotografiert. Das bewegte Objekt wird so scharf dargestellt, während der Hintergrund durch die Bewegung verschwommen und verwischt abgelichtet wird. Dabei sollte die Kamera mit der gleichen Geschwindigkeit wie das bewegte Objekt geführt werden. Am einfachsten ist dies bei einem Objekt, dessen Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum konstant bleibt, wie beispielsweise bei Zügen.
Zum Anvisieren eignen sich besonders gut markante Punkte, wie der Kopf eines Radfahrers oder das Kennzeichen eines Autos. Es ist dabei sehr wichtig dass der Auslöser der Kamera nicht ruckartig, sondern ruhig im Fluss der Bewegung gedrückt wird. Oft bedarf es aber einige Versuche, bis man ein Ergebnis erzielt, mit dem man auch zufrieden ist. Man muss für diese Art der Bewegung erst langsam ein Gefühl entwickeln.
Eine weitere Schwierigkeit stellt auch das Finden der richtigen Belichtungszeit dar. Wird sie zu kurz gewählt, so wird die Bewegung schlicht eingefroren. Grob gerechnet kann die Geschwindigkeit des Objekts in km/h als Belichtungszeit, in Bruchteilen einer Sekunde, genommen werden. Fährt ein Radfahrer also mit 20 km/h wäre das hier eine Belichtungszeit von 1/20 Sekunden. Als Richtwert kann eine Belichtungszeit von 1/15 Sekunden für eher langsame Objekte und 1/60 Sekunden für schnellere Objekte genommen werden.
Je länger dabei die Belichtungszeit gewählt wird, desto stärker erscheint der Effekt des Mitziehens. Bei einer zu langen Belichtungszeit besteht aber auch die Gefahr des Verwackelns.