Eine gute Planung ist bei der Portraitfotografie wichtig. Vor allem sollte der Ort bereits im Vorfeld ausgekundschaftet werde um auch den richtigen Zeitpunkt für das Shooting zu finden.
Als Objektiv sollte ein Normal- oder ein Teleobjektiv mit geringerer Brennweite (50 - 135mm) gewählt werden.
Bei einzelnen Personen sollte eine große Blende (f/1.4 – f/2.8) verwendet werden. So wird das Motiv scharf und der Hintergrund unscharf abgelichtet. Für Gruppen eignet sich eine mittlere Blende (f/5.6 – f/11).
Die Belichtungszeit sollte auch möglichst kurz (1/50 Sek.) gewählt werden.
ISO-Empfindlichkeit sollte den Lichtbedingungen angepasst werden (ISO 100-800).
Legt man den Fokuspunkt auf die Augen, so kommt das Motiv gut zur Geltung.
Neben dem richtigen Ort, sollte auch die Kleidung beachtet werden. Auffällige Schriften, Logos, starke Muster und grelle Farben sollten vermieden werden. Kleidung in Farbe des Hintergrundes lässt das Motiv „verschwinden“ und ist daher auch ungeeignet. Auffälliges Make-Up und Accessoires können auch vom Motiv ablenken. Man sollte auch bedenken, dass aktuelle Trends in wenigen Jahren alt wirken.
Bei Portraitfotos sollte darauf geachtet werden, dass „Lichtflecken“ vermieden werden. Das Gesicht sollte also entweder ganz in der Sonne oder ganz im Schatten sein.
Durch einen Reflektor kann man die gegeben Lichtverhältnisse Verbesserung und führ mehr Helligkeit im Gesicht sorgen. So können auch Lichtreflexionen erzeugt werden.
Bevor ein Blitz zum Einsatz kommt, sollten natürliche Lichtquellen wie Fenster genutzt werden.
Große Schatten von Gebäuden und Bäume liefern gleichmäßiges, indirektes Licht, das sich ideal für Portraits eignet und nur wenig Kontrast liefert. Das Motiv sollte dabei ins Helle sehen und nicht in Richtung der Quelle des Schattens.
Ein Bewölkter Himmel sorgt ebenfalls für eine einfache und gleichmäßige Beleuchtung ohne harte Schatten. Es kann jedoch sein, dass etwas Kontrast und Glanz fehlen.
Fotografie bei direktem Sonnenschein zeichnet helle Lichter als auch harte Schatten ins Gesicht. Dies fördert die Dramatik eines Fotos, kann aber zu zugekniffenen Augen führen.
Die richtige Entfernung zum Motiv ist sehr wichtig. Es sollte nicht primär mit dem Zoom gearbeitet werden, sondern eher der Abstand zwischen Motiv und Fotografen selbst geändert werden.
Der Hintergrund sollte möglichst verschwommen und unscharf dargestellt werden Dies kann nicht nur mit der Blende, sondern auch mit dem Abstand des Motivs zum Hintergrund erreicht werden.
Auch bei der Portraitfotografie kann die Drittel-Regel genutzt werden. Ist das Motiv in der Mitte des Fotos zentriert, so wirkt das Foto nicht besonders spektakulär.
Es sollte darauf geachtet werden, dass horizontale oder auch vertikale Linien gerade sind. Durch einen schiefen Horizont wird das gesamte Foto schief.
Fotografiert man durch Torbögen, Türen oder Fenster, so rahmt man ein Motiv ein und sorgt so für einen natürlichen Rahmen.
Führende Linien können den Betrachter in ein Bild ziehen und sorgen dafür, dass man sich auf das wesentliche des Motives beschränkt. Als führende Linien können Straßen, Zäune, Brücken, Wege und sogar die Baumgrenze dienen.
Der Betrachter des Fotos soll nicht von Dingen im Hintergrund abgelenkt werden, daher sollte der finale Ausschnitt des Fotos schon im Vorfeld gut durchdacht sein. So kann man das Portrait auf das Wesentliche beschränken.
Zu viel Hintergrund lenkt ebenfalls vom Motiv ab. Besonders bei Gruppenfotos sollte der Hintergrund möglichst reduziert werden.
Gelenke sollten bei der Portraitfotografie nicht „angeschnitten“ werden. Fotos, die an den Gelenken enden, wirken unangenehm. Es sollte daher vermieden werden, dass Finger, Handgelenke, Ellenbogen, Knie und Zehen abgeschnitten werden.
Die richtige Position der Hände und Arme sorgt für Dynamik, Spannung, Emotion und deutet Aktivität an.
Der Blick zur Kamera, aber den Körper gedreht und geneigt erzeugt ebenfalls eine interessante Pose und lässt das Motiv sogar schlanker wirken.
Die richtige Kinn-Stellung vermeidet ein Doppelkinn und ist psychologisch wichtig für den Betrachter.
Gute Anweisungen und Kommunikation ist ein wichtiger Schlüssel für Position und Gesichtsausdruck. Hat man bei der Kommunikation Schwierigkeiten, so soll das Motiv Aktivitäten und Aktionen durchführen, die natürliche Posen fördern.
Hände und Arme sollen nicht hängen gelassen werden. Hände in der Hosentasche mit Daumen raus, oder nur der Daumen in der Hosentaschen schafft Entspannung.
Beim Sitzen sollte das Motiv die Arme unterschiedlich positionieren und den Oberkörper nach vorne beugen.
Es muss nicht immer ein Lächeln auf einem Portraitfoto sein.
Das Fotomachen sollte keine große Sache sein. Je mehr Mühen in ein Foto gesteckt werden, desto weniger natürlich wird das Kind aussehen. Die Kamera sollte zur Nebensache werden.
Die Kameraeinstellungen sollten bereits vor der Positionierung des Kindes getätigt sein. Es schadet nicht, wenn unauffällig das Eine oder Andere Test-Foto gemacht wird.
Bekommt man auf die Schnelle kein gutes Ergebnis, so sollte man es zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen.
Die Laune eines Kindes kann sich schnell ändern, man sollte auch die Tageszeit im Auge behalten. Musik kann hier auch Hilfreich sein.
Die meisten Kinder verhalten sich mit ein wenig Verantwortung Ruhig. Es kann dem Kind etwas zum Festhalten gegeben werden. Auch „Händchenhalten“ kann zu Ruhe führen.
Natürliches lächeln sollte gefordert werden. Unbeholfenheit, Stolpern, Tollpatschigkeit und sich dumm stellen, kann Kinder zum Lachen bringen.
Bei einem Gruppenfoto sollten alle Beteiligten gleichmäßig belichtet sein, auch hier sollten Lichtflecken auf jeden Fall vermieden werden.
Klar Anweisungen und eine verständliche Kommunikation sorgen dafür, dass alle ihren Platz finden.
Große Personen sollten Hinten und kleinere eher im Vordergrund positioniert werden. Die größte Person einer Reihe sollte in der Mitte platziert werden. Die kleineren sollten nach außen verteilt werden, ähnlich wie bei einer Pyramide.
Lücken sollten vermieden werden.
Stehen die Beteiligten dicht beieinander und führen Interaktionen durch, so verleiht es dem Foto Emotionen. Sollte ein dichtes Stehen nicht erwünscht sein, so sollte zumindest der Abstand gleich sein. Die Lücken sollten also gleich groß sein.
Stehen die Motive schräg, kann die Gruppe selbst näher zusammengerückt werden. Der Blick kann auf die Kamera oder auf andere Gruppenmitglieder gerichtet werden. Auch dies erzeugt den Eindruck von Dynamik.
Berührungen wirken natürlich. Die Gruppenmitglieder können ihren Arm um oder auf die Schulter des anderen legen, oder sich aneinander anlehnen. Es können auch Hände gehalten werden (Händchenhalten).
Der Fotograf sollte zu allen Personen der Gruppe den gleichen Abstand haben, damit nicht einzelne Personen außerhalb der Tiefenschärfe stehen.
Ist der ganze Körper zu sehen, so sollten die Zehen auf einer Linie sein.
Bei Portraits sollten die Nasenspitzen auf einer Linie sein.